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by Rolf Sempert 11.03

Magazin OCTOPUS aus Moskau

Nachbildung der Kamera von Luois Boutan

Unterwasser - Fahrrad

Fa. Subeye

Bereits zum 30. Mal war Antibes, genauer Juan Les Pins an der Cote `d Azur, für fünf Tage der Mittelpunkt der unter Wasser fotografierenden und filmenden Welt. Den 1. November kann man sich immer vormerken dieses Festival zu besuchen, denn die Veranstaltung findet immer um dieses Datum herum statt. Unterhaltsame Abende am Meer, die südliche Atmosphäre und ein Ort ohne die sonst typischen Touristen, alles zusätzliche Gründe dem heimischen Novembergrau zu entfliehen um gemeinsam mit den bedeutendsten uw-bildschaffenden Profis und Amateuren ihre Meister zu küren. Nach wie vor ist es das wichtigsten Festivals des bewegten wie stillen, Unterwasserbildes in Europa – wenn nicht der Welt!

Es  dominierten auch diese Jahr die Wettbewerbsteilnehmer aus Italien und Frankreich. Allerdings nimmt die Zahl der Teilnehmer aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks ständig zu. Auch dieses Jahr waren wieder einige bemerkenswerte Beiträge wie die aus Russland und der Ukraine zu finden.
Die weitgehende Abstinenz der Fotografen und Filmer aus dem deutschsprachigen Raum setzte sich auch in diesem Jahr fort.
Leider ist eine gewisse Kommerzialisierung des Festivals nicht zu übersehen! Es hat den Anschein, dass die Platzierung der Aussteller Vorrang hat vor der Präsentation der Bilder. Erstmals waren die Papierbilder, sonst immer en Bloc im Eingangsbereich ausgestellt, im gesamten Bereich verteilt. Eine Maßnahme der Veranstalter, die einhellig auf Ablehnung stieß. Ein Teil der Veranstaltung befand sich auch noch in einem Zelt in Strandnähe in welches das Restaurant und die Bühne, auf der jeden Abend eine Band u.a. mit Kurt Amsler am Schlagzeug und Christoph Gerigk am Saxophon aufspielte, ausgelagert waren. Der Interessent, der alle Papierbilder im Wettbewerb und alle Aussteller sehen wollte, musste sowohl das gesamte ‚Palais des Congress’ durchwandern als auch noch zum Strand spazieren – angesichts des reichlich stürmischen Wetters diesmal kein wahres Vergnügen!
Auch scheint die Präferenz der Veranstalter mehr und mehr der Film zu sein. Die Präsentation der eingereichten Diaserien und Diaporamen war ziemlich lieblos. An die technischen Probleme bei der Vorführung der Bilder hat sich der regelmäßige Besucher des Festivals inzwischen gewöhnt.

Miss Plongee 2003

UW - Fotolehrerin auf den Caimans: Cathy Church

Amos Nachoum - Fotograf und Reiseveranstalter

Milan Czapay - UW-Fotograf und Filmer, UW-Gehäusekonstrukteur - Fa. SEALUX

Ingo Vollmer - UW-Fotograf und Filmer, Fa. MARLIN TAUCHSERVICE

Gewinner der Kategorie Foto: Tibor Dombovari / Ungarn

Sigrid Stepanek - Fa. SUBAL

Dass für die Vorführung der Dias aber nur zwei Termine am Mittwoch – wenn viele der Interessenten noch gar nicht angereist sind -  und Donnerstag zur Verfügung standen, wurde verständlicherweise von den Fotografen deutlich kritisiert.
Eventuell sollten die Veranstalter sich auch einige Gedanken über die kaum noch zu überblickende Flut an Preisen und Wettbewerben machen. Sage und schreibe 41 Preise, zum Teil mit den Wertungen Gold, Silber, Bronze und Spezialpreis der Jury (das macht in der Totale 64 Preise!), werden vergeben! Dies macht die Proklamation der Sieger am Samstag Abend zu einer äußerst langwierigen Angelegenheit. Hinzu kommt, dass das Festival zwar in seinem Namen den Anspruch auf Internationalität erhebt: „Festival MONDIAL de l’Imgage.....“, diesen auch insofern erfüllt, dass die Teilnehmer wirklich aus der ganzen Welt anreisen, diese Tatsache aber dann ignoriert wird und die gesamte Präsentation ausschließlich in französisch erfolgt. Einem Festival dieses Anspruchs stünde es besser zu Gesicht, wenn auch die Moderation ins Englische übersetzt werden würden. So verwundert es auch nicht, dass sich der Saal mit zunehmender Dauer der Preisvergabe immer weiter leerte.
Die Liste der Preisträger weist einige Namen auf, die schon in den Vorjahren zu Ehren kamen – bei der Verkündigung des Siegers in der Kategorie „Diaproama“ musste dem Beobachter zwangsläufig der Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ einfallen, ist doch Domenico Drago offenbar auf diesen Titel abonniert – was durchaus nicht negativ zu verstehen ist, seine Shows sind immer ein optisches und akustisches Erlebnis!
Von Interesse für die Leser von UnterWasserWelt sind zweifellos die Vertreter aus dem deutschsprachigen Raum. Trotz der geringen Anzahl von Teilnehmern aus unserem Gebiet sind doch einige auf den Listen zu finden:
Filme Gruppe A (Professionelle Produktionen): Spezialpreis der Jury an den WDR für ‘Die Rückkehr der Lachse in den Rhein’ von Sara und Michael Herzog, Meike Hemschmeier und Thomas Weidenbach. Der Preis der UNESCO an den NDR für ‚Norwegens versteckte Geheimnisse’ von Florian Graner und Kevan Pegley. Preis für Tierdokumentation: Wieder an den WDR für ‚Das Meer der Schlangen’ von Gisela Kaufmann. Preis für Historische Dokumentationen an das ZDF für Hans Frickes ‚Dinosaurier der Tiefe’
Alle diese Prämierungen beziehen sich -bezeichnenderweise? – auf professionelle Produktion im Auftrag von TV Sendern. In der Kategorie ‚B’ Amateur Format, finden sich ganze 4 Meldungen aus Deutschland und Österreich. Heißt das, dass hierzulande nur professionell produziert wird?

Leider etwas trauriger wird das Bild bei den Foto-Kategorien!  Ganze zwei Namen aus unseren Breiten finden sich in den Siegerlisten. Werner Thiele, Österreich, als Bronze Mediallist in der Kategorie Diapositive und Tobias Bernhard, Deutschland, der den Prix Oceans erhielt.
Aber, um unsere Worte aus dem Vorjahr zu wiederholen, wer nicht teilnimmt......

Daher: Raffen Sie sich auf, reichen Sie Ihre Bilder und Filme für das Festival Mondial d l’Image Sous-Marine 2004 ein!! Die Ausschreibung finden Sie rechtzeitig in UnterWasserWelt. Und, wenn es möglich ist, kommen Sie nach Antibes und messen Sie sich mit Fotografen und Filmer aus aller Welt und tauschen Sie im direkten Gespräch Erfahrungen aus. Es lohnt sich – trotz mancher Kritik am Konzept der Veranstaltung.