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INTERVIEW BOB TALBOT: REGIE / KAMERA

Was fasziniert Sie an dem Projekt OceanMen?

Ich bin seit meinem achten Lebensjahr selbst Apnoe - Taucher und verbringe seit Jahren einen Großteil meines Lebens mit dem Meer. Das Freitauchen war immer etwas Besonderes. Einen Film im Großbildformat zu drehen, der wirklich die Seele und das Wesen des Apnoe - Tauchens zum Ausdruck bringt und den Einklang mit der See - das war wirklich etwas sehr Großes für mich.

Und wie haben Sie das in Bilder umgesetzt?

Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, was es heißt, von der See umhüllt und völlig von seinem Körper und der Atemluft, die er transportiert, abhängig zu sein. IMAX® ist dafür das perfekte Format, weil man tatsächlich fühlen kann, wie man in die Umwelt eingebettet ist. Auf diese Weise fühlt man sich eher umgeben von dem, was man sieht, anstatt nur zuzuschauen. Man ist wirklich dort. Man schafft eine enge Verbindung zwischen dem Zuschauer und einem Tier oder einem Menschen, indem man den Zuschauer zu einem Teil des Umfeldes der Person oder des Tieres macht.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Pipin und Umberto erlebt?

Ich habe wirklich schon einige ziemlich gute Apnoe - Taucher kennen gelernt in meinem Leben! Aber diese Jungs sind noch einmal eine ganz andere Liga. Zuerst ist man bloß verblüfft, dann denkt man, sie seien fast schon Meeressäugetiere.

Und je länger ich mit Umberto und Pipin zusammen war, desto besser verstand ich nicht nur den sportlichen Aspekt des Tauchens, den ich eher im Sinn hatte, sondern ihre Persönlichkeiten, ihre Empfindungen im Wasser und ihre Haltung zum Ozean. Sie sind zwei sehr unterschiedliche Typen, und in diesem Film geht es mehr um ihre Eigenschaften als um irgendwas sonst.

Sie waren bisher vor allem für Ihre Tierfilme- und Fotos bekannt Ist die Arbeit mit menschlichen Darstellern leichter als die mit Tieren?

Das kann ich nach meinem ersten Projekt mit menschlichen Hauptdarstellern noch nicht abschließend beurteilen. Es war jedenfalls interessant, Protagonisten zu haben, über die man eine gewisse Kontrolle hat. Als Wildlife - Filmer hingegen ist man von den Tieren abhängig und muss in der Regel stundenlang warten, bis man die gewünschten Aufnahmen machen kann. Deshalb war es bei OceanMen natürlich schon angenehm, den Darstellern Regieanweisungen geben zu können. Allerdings sind Menschen auch wesentlich eitler als Meeressäuger ... (lacht)