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Ich stehe auf dem höchsten Gebäude der Welt in knapp 400 m Höhe und schaue fasziniert auf die unter mir liegende Spielzeugwelt hinab. Der schnellste Fahrstuhl der Welt hatte mich geräuschlos schwebend in gerade einmal 42 Sekunden hinauf gebracht auf  das „101“ in Taipeh, vom lärmenden Strassenverkehr dieser Grossstadt in die wohltuende Stille hier oben in den Wolken. Den etwas einfallslosen Namen hat dieses Gebäude übrigens, wie man sich schon fast denken kann, von seinen 101 Stockwerken.

Wehmütig denke ich an die schöne Zeit auf den Philippinen, die hinter mir liegt und mit diesem letzten Highlight, dem Zwischenstop in Taipeh, leider schon beendet ist.  War das wirklich erst vor 10 Tagen, als ich auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel in Manila fasziniert von der Lebendigkeit und dem Treiben auf und in den Strassen aus dem Fenster des Jeepneys geschaut hatte, mit dem wir abgeholt wurden? Das Bild wurde von Wolkenkratzern geprägt, prachtvollen Hotels und riesigen Shoppingmalls, in denen sich die Einheimischen den Tag vertreiben, um in den klimatisierten Hallen der Einkaufszentren der Hitze der Stadt zu entfliehen, wie wir erfuhren. Auch Kinos werden übrigens zu diesem Zweck missbraucht, Filipinos gehen gerne mit Picknickkorb bewaffnet für ein mehrstündiges Mittagsschläfchen ins Kino!
Die Jeepneys, das scheinbar populärste Verkehrsmittel in Manila, sind umgebaute, meist offene Armeejeeps, die bis zu 18 Personen befördern können. Manilas Strassen sind voll von diesen kitschig buntbemalten, urigen Vehikeln.
Die Sarao Jeepney-Fabrik in Manila kann man übrigens kostenlos besichtigen!
Diese Fahrt durch die Stadt, vorbei an kulturellen Sehenswürdigkeiten, Pracht und Reichtum, aber auch Elend war schon sehr beeindruckend, ahnte ich zu dem Zeitpunkt doch noch nicht, wie viel noch Beeindruckenderes ich auf dieser Reise erleben würde.
Ich erinnere mich an den herzlichen Empfang im Shangri-La Hotel in Makati, im Randbezirk von Manila gelegen, wir genossen nach der anstrengenden Reise und der Ankunft in diesem ungewohnt feucht-heissen Klima zunächst einmal den hervorragenden Service dieses erstklassigen, luxuriösen Hotels.
Am Abend gingen wir an der Promenade entlang in ein Restaurant zu typisch philippinischem Essen – das war einfach köstlich! Auch Manilas Night Life haben wir miterlebt, aus allen Lokalen schallten Salsaklänge auf die Strassen, und die Filipinos scheinen nur zu singen und zu tanzen, mittanzen fällt bei dieser fröhlichen, ausgelassenen Stimmung selbst den nicht ganz so heissblütigen Europäern nicht schwer!
Den Rückweg zum Hotel nutzten wir zu einem nächtlichen Spaziergang durch die Stadt, und ich muss sagen, dass ich mich selten so sicher in einer Grossstadt gefühlt habe, die Menschen sind so herzlich und freundlich, aber dabei so unaufdringlich, dass man sich einfach wohlfühlen muss!
Am nächsten Tag beschäftigten wir uns dann mit der Kultur und den Sehenswürdigkeiten Manilas. Besonders interessant ist Intramuros, die Altstadt, die früher ganz von einer massiven Stadtmauer umgeben war, die trotz der schweren Kämpfe des  2. Weltkrieges heute noch teilweise erhalten ist. Auch die San Agustin-Kirche und die Manila-Kathedrale sind beeindruckend, von der aus man einen Rundblick über den 2000 qkm großen Hafen und die Ruinen des Fort Santiago genießen kann. Im Luneta (oder Rizal-) Park steht das Rizal-Denkmal.
Die Stadt hat diverse Museen, in denen man einen Einblick in die Geschichte, Kultur, Anthropologie, Kunst und andere Aspekte des Landes bekommt.
In Las Pinas, das etwas außerhalb der Stadt liegt, steht die berühmte und einzige Bambusorgel der Welt. Sie wurde 1821 erbaut und 1975 von einem Deutschen restauriert.
Manila, diese wunderbare, facettenreiche Stadt auf der Insel Luzon gelegen mit soviel Leben, soviel Kultur ist schon allein eine Reise wert, doch das Umland hat ebenfalls viel zu bieten. Von hier aus lohnen sich Ausflüge z.B. nach Tagaytay, süd-westlich von Manila gelegen. Nach einer Stunde Fahrzeit durch Kokosplantagen erreicht man die Tagaytay-Brücke in Cavite mit grandiosem Blick auf den See mit dem Taal-Vulkan, der wiederum einen Kratersee enthält. Tagaytay ist ein beliebtes Ausflugsziel, im Sommer finden hier zahllose Festlichkeiten statt.
In der Nähe befindet sich auch der grösste Süßwassersee Südostasiens, der Luga de Bay mit einer Größe von 902 qkm und einer maximalen Tiefe von nur 3 m.
Banaue liegt nördlich von Baguio, man erreicht es per Bus in ca. 4 Stunden. Besucher können die Siedlungen der hier ansässigen Bergbewohner besichtigen. Besonders  sehenswert und weltberühmt sind hier die 7-8 m hohen Reis-und Gemüseterrassen, die vor rund 2000 Jahren gebaut wurden.
Auch eine 2- Tages-Tour zum Vulkan Pinatobu ist sehr empfehlenswert, hier gibt es auch den „Boiling Waterfall“ zu bestaunen.
Dieses sind nur einige Anregungen, das Angebot für Besichtigungen und sportliche Aktivitäten in und um Manila ist sehr vielfältig.
Ich stehe immer noch, an die Scheiben der Aussichtsetage gelehnt, 400 m über dem Meeresspiegel und kann kaum glauben, dass ich erst vor wenigen Tagen noch 30 m unter der Wasseroberfläche die Unterwasserwelt auf Boracay und Bohol bewundert habe.
Unsere Tour ging von Manila aus weiter mit einem Flug nach Caticlan, von wo aus wir mit einem der landestypischen Auslegerboote nach Boracay gelangten.
Traumhaft weisse, palmenbestandene Puderzuckerstrände  liessen mein Herz bereits auf der Fahrt dorthin gleich höher schlagen. Diese Strände gehören nicht umsonst zu den 10 schönsten der Welt!
Viele Tauchbasen und wunderschöne Hotels reihen sich am Strand entlang aneinander.
Aber auch Diskotheken, Einkaufsstrassen, gemütliche Restaurants direkt am Strand und ruhige, abgelegenere Hotels erwarten ihre Gäste, kurz-  hier findet jeder etwas für seinen Geschmack.
Das weitverbreitetste Fortbewegungsmittel auf den Inseln der Philippinen ist das Tricycle, auch Habal Habal genannt, ein Moped mit „Beiwagen“, auf dem 6 Fahrgäste Platz finden, eine Tour mit diesem Gefährt ist nicht nur lustig und abenteuerlich, sondern auch sehr preiswert! Und Gott fährt immer mit, jedes der Tricycles ist, meist von innen und aussen, mit Bibelsprüchen „tapeziert“.
Boracay hat schon eine besondere Atmosphäre. Die kleine Insel vor der Nordwestspitze Panays erfüllt die Vorstellung einer paradiesischen Südseeinsel - weiße Palmenstrände und kristallklares Wasser laden ein zum Schnorcheln, Tauchen, Segeln, Windsurfen, Strandspaziergängen, Reiten, Disco- und Barbesuch und zum Genießen zahlreicher kulinarischer Angebote von spanischer, französischer über mexikanischer hin zu philippinischer Küche.
Auch eine Fahrt mit dem Auslegerboot rund um die Insel sollte man sich unbedingt gönnen. Bizarre Felslandschaften mit riesigen Höhlen darin, die von Fledermäusen bewohnt sind, wechseln sich mit kleinen, weissen Sandbuchten ab, die von Land aus teilweise nicht zugänglich sind und zum Baden einladen. Riffe, die fast bis an die Wasseroberfläche reichen und durch ihren Fischreichtum und eine wunderschöne, lichtdurchflutete, bunte Korallenvielfalt auch den nichttauchenden Reisenden beim Schnorcheln verzaubern und die wundervolle Natur rundherum sind ein eindrucksvolles Erlebnis.
Das I-Tüpfelchen ist noch der Sonnenuntergang, der das Meer, die weissen Strände in ein warmes, rotgelbes Licht taucht und mir ebenfalls unvergesslich geblieben ist.
Und dann schaute ich mir Boracay auch endlich unter Wasser an! Es gibt rund um Boracay eine Vielzahl von Tauchplätzen, die von fast allen Tauchbasen angefahren werden. Einige Basen bieten auch Mehrtages-Ausfahrten zu weiter entfernt gelegenen Riffen an.
Tauchplätze sind z.B. Crocodile, The Wreck, Freydays Rock, The Vallay, Yapak2.
Boracays Tauchplätze reichen von flachen Korallenriffen über einen unvergesslichen Tieftauchgang an der Yapaksteilwand bis zum Strömungstauchen im Kanal zwischen Panay und Boracay, sowohl der Beginner als auch der Tauchprofi kommen hier auf ihre Kosten.
Die Fauna in dieses Gewässern ist sehr vielfältig, Begegnungen mit Geisterfetzenfischen, Pygmäenseepferdchen, Geistermuränen, massenweise Nacktschnecken und Fledermausfischen sind garantiert.
Ich habe nie zuvor so viele verschiedene Nacktschnecken in allen Farben und Grössen gesehen, ein Eldorado für Makrofotografen. Auch Seeschlangen begegnen einem bei fast jedem Tauchgang.
Von Boracay aus ging es dann mit dem Flugzeug in Richtung Bohol.
Die Insel Bohol liegt zwischen Cebú und Mindanao und hat ebenfalls herrliche Strände. Das Hotel Ananyana auf der Insel Panglao, die durch eine Brücke mit Bohol verbunden ist, verzauberte uns auf den ersten Blick. Es gibt nur 12 Suiten, eine Tauchbasis, Restaurant mit exquisiter Küche und Strandbar. Dieses exclusive, kleine Hotel ist so romantisch, dass es ein Geheimtip für Honeymooner und Verliebte ist! Himmlische Ruhe und ein phantastischer, schneeweisser Strand laden zu langen Spaziergängen ein und eine Verwöhnmassage im hauseigenen Spa ist ein absolutes Muss!
Zum Tauchen muss man gar nicht mehr viel sagen – manche Tauchplätze sind fast noch schöner als auf Boracay! Hausriffe gibt es rund um die Insel, Plätze, an denen man schwarze Korallen findet, Fassschwämme, bunte Haarsterne und Barrakudas.  Besonders interessant ist die Walstrasse zwischen Bohol und Negros, wo man zwischen Mai und Juni Pottwale, Pilotwale und Belugas vom Boot aus sichten kann.
Auf Bohol kann man auch eines der faszinierendsten Naturwunder der Philippinen bewundern: 1268 Kalksteinhügel, einige davon 30 m hoch, sehen im Sommer wie übergroße Schokoladenhalbkugeln aus und werden auch »Chocolate Hills« genannt. Die glatten, runden Hügel sind mit dünnem Gras bewachsen, das im Sommer austrocknet und in der Sonne braun wird, daher der
Name. Beeindruckend ist besonders die mysteriöse Stimmung bei Sonnenaufgang. Die Einheimischen erzählen, dass die Hügel versteinerte Tränen eines Riesen um seine Geliebte sind.
Der Aussichtspunkt, den man über gut 200 Stufen erreicht,  bietet einen grandiosen Ausblick auf die Schokoladenhügel.
Die anschliessende Fahrt auf dem Loboc River  war so traumhaft schön und so romantisch, dass es mir vor lauter Sentimentalität die Tränen in die Augen trieb. Bei einem köstlichen Buffet liessen wir die Landschaft an uns vorbeiziehen, ein Musiker spielte und sang dazu Evergreens aus den 60er Jahren. Einfach wunderbar!
Noch ein Highlight – wir statteten den kleinen Tarsier-Affen oder Koboldmakis einen Besuch ab, die mit ihren ca.15 cm als kleinste Primaten gelten. Wir gingen durch einen Souvenirladen und standen vor ein paar niedrigen Bäumchen. Fragend schaute ich mich um, was es denn hier wohl zu sehen gäbe, und dann entdeckte ich sie zwischen den Zweigen! Kleine, flauschig weiche Affen, die uns aus riesengrossen Augen neugierig anzustarren schienen und sich fast bewegungslos an einem Ast festklammerten. Hätten sie nicht hin und wieder müde die Augen geschlossen,  ich hätte sie für Stofftiere gehalten.
In freier Natur wird man diesem nachtaktiven Insektenfresser aber leider kaum begegnen.
Und schon ging meine Reise weiter, wir fuhren mit einer recht komfortablen Fähre in ca. 1 ½  Stunden nach Cebú. Temperatur an Deck: gefühlte 35 Grad, unter Deck: klimatisiert auf gefühlte 10 Grad, brrrrrr.
Cebú ist die am dichtesten besiedelte Insel. Cebú City ist die zweitgrößte Stadt der Philippinen und ein Handelszentrum mit internationalem Hafen. Magellan's Cross ist eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das dreieckige Fort San Pedro ist die älteste und kleinste spanische Festung des Landes.
Auch auf Cebú gibt es eine Vielzahl von erstklassigen Hotels, Tauchbasen und attraktiven Tauchspots. Leider reichte die Zeit nur für eine Stadtrundfahrt, der Besuch war zu kurz, um mir die Insel genauer anzusehen, aber das werde ich bei meiner nächsten Reise bestimmt nachholen und dann darüber berichten, nehme ich mir hier oben über den Wolken fest vor!

Der schnellste Fahrstuhl der Welt bringt mich nun vom höchsten Gebäude der Welt wieder auf den Boden zurück. Noch ein letztes Foto - und schon geht es zum Flughafen. Der Traum Philippinen ist zu Ende, aber ich werde auf jeden Fall wiederkommen!


Die Reise nach Bohol ist schon für 1.379,--€ Ü/F für 14 Tage bei www.dive-portal.de  buchbar. Oder Tel. 040 6887180 Fax  040 68871810