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by Michael Goldschmidt 11.04

© Kerstin Büker Elphinstone

Verstecken der Schatzsteine am Wrack von Abu Galawa

Nachtaktiv: Die Ankerplätze im offenen Meer

© Kerstin Büker

© Stefan Hirth

Ein Tauchertraum: Cave Reef

Vollgesichtsmasken mit Sprechanlage von Ocean Reef

Roger Tours genießt als Tauchreiseveranstalter den Ruf immer wieder neue Möglichkeiten bei der Auswahl der Ziele oder deren Durchführung bieten zu können, viele Touren werden von seinem Team oder von ihm selbst begleitet. Um die Qualität von Tauchsafaris im Roten Meer auf ein neues Fundament zu stellen hat der rastlose Roger Winter die Idee der PREMIERE TOUR geboren und brachte nach einem kaum vorstellbaren Vorbereitungsmarathon 5 Safariboote mit einem umfassenden Rahmenprogramm von Hamata aus auf einen Törn tief in den Süden. UnterWasserWelt war mit dabei und lieferte für die abendliche Show tagesaktuelle Fotos vom Leben an Bord und den Tauchgängen. 

Tauchsafaris gehören heute zum Tagesgeschäft. Diese Angebote über das reine Taucherlebnis hinaus aufzuwerten hatte sich Roger Winter in den Kopf gesetzt und entwickelte die Idee der PREMIERE TOUR 2004, bei der den Gästen von 5 Safaribooten mit Workshops, Produktpräsentationen und etwa einstündigem Showprogramm auf der Leinwand qualitativ hochwertige sowie informative Unterhaltung geboten wird. Zusätzlich sieht das Programm vor den Gästen die Möglichkeit einzuräumen abends zwischen den Booten zu wechseln, eine an sich gute Idee übergreifender Kommunikation. Ein Highlight ist die Unterwasserschatzsuche, bei der Gewinne im Gesamtwert von rund € 6000,- das Herz höher schlagen lassen, die dann bei der Abschlussparty in Hurghadas „Mega Open Air Disko Papas“ überreicht werden.
Um in Ägypten eine Veranstaltung dieser Dimension zur Zufriedenheit anspruchsvoller deutscher Gäste durchzuführen bedarf es neben einer fast einjährigen Vorbereitungszeit auch einer Reihe von verlässlichen Partnern um all das wahr werden zu lassen, was man in Deutschland mit ein paar Telefonaten geregelt bekommen würde. Doch der Orient hat traditionell seine Eigendynamik, die trotz guten Willens sich auch einmal in die verkehrte Richtung entwickeln kann, dortige Qualitätsstandards weichen von hiesigen ab wie Sonnenlicht vom Mondschein. Trotzdem hat es Roger Winter gewagt einen Traum real werden zu lassen und löste bis kurz vor dem Start der PREMIERE TOUR 2004 alle Probleme, die sich noch spontan entwickelt hatten.
Als erfahrener Reiseveranstalter setzt Roger Tours auf die Einbindung von Linienfluggesellschaften und wickelt den Transport nach Ägypten traditionell  mit Egypt Air ab. Man argumentiert, dass Bedarfsfluglinien gelegentlich auch einmal einen Flug ausfallen ließen, dann hätte man Probleme seine Gäste auf den Weg zu bringen. Diesmal ist es aber der Liniencarrier, der einen früher geplanten Flug streicht und die Gruppe von fast 100 Reisenden erst gegen 23:00 Uhr Frankfurt verlassen kann. Das war aber rechtzeitig bekannt, so dass dann alles tadellos und ohne Probleme mit dem umfangreichen Tauchgepäck auf den Weg gehen kann. Die große Nachfrage nach Abflügen von Berlin, Hamburg oder München wird übrigens in der Planung der PREMIERE TOUR 2005 berücksichtigt, was die Anreise vieler Gäste vereinfachen wird.
Der Empfang der Gäste im frühmorgendlichen Hurghada erfolgt stilvoll mit einer Musikgruppe, die die übernächtigten Ankömmlinge wach trommelt und auf die kommenden Tage im Orient einstimmt. Die Reiseleiter verteilen dann die Gäste, den gebuchten Schiffen zugeordnet, auf die bereitstehenden Großraumbusse. Auf der fast sechsstündigen Fahrt tief in den Süden bis Hamata kann man dann erste Kontakte vertiefen oder auch nur schlafen. Die Gruppe, die für die „Samaa“ gebucht war, darf den Sonnenaufgang zwischen Meer und Wüste ein paar Kilometer nach Safaga ausführlich verfolgen, eine Reifenpanne ist für eine Zwangspause verantwortlich, die der Fahrer nur mit mühsam kontrollierter Stimmungslage meistert. Nachdem sein Bemühen mit einfachen Hilfsmitteln den Reifen zu wechseln Gegenstand verschiedener Fotoaufnahmen wurde, wirft er wutentbrannt und im hohen Boden seine Zigarette gen Osten und weigert sich zunächst mit dramatisch vor der Brust verschränkten Armen weiterzuarbeiten. Diplomatie auf kurzem Weg überzeugt ihn dann doch weiterzumachen um den Bus mit zwei weiteren Blasenentlastungsstops nach Hamata zu steuern. Dort präsentiert sich gegen 11:30 Uhr den Gästen erstmals die Flotte der 5 PREMIERE TOUR Boote im strahlend türkisfarbenen Meer, das glatt wie ein Tischtuch den Schlauchbootransfer rasch erledigen lässt.
Die Belegung der Kabinen war schon vor dem Entern der Boote klar, wieder ein Zeitgewinn und Zeichen guter Vorbereitung. Das Tauchgerödel füllt bald das für 20 Taucher etwas knapp bemessene Tauchdeck, nach einer Stunde ist alles einsatzbereit verteilt, die Kabinen mit dem normalen Gepäck eingerichtet und die beiden Dieselmaschinen treiben die „Samaa“  zum ersten Tauchplatz. Als dort fast alle Gäste von der Plattform aus im Wasser verschwinden, sind dabei nicht alle Augen richtig offen. Nur ein paar alterfahrene Rotmeertaucheriehein Nickerchen auf dem Sonnendeck der schlaftrunkenen Riffvisite vor.
Die ersten Mahlzeiten an Bord können nicht verheimlichen, dass der Koch ein paar Lehrjahre in Italien verbracht hatte, die Qualität des Essens, Reichhaltigkeit und Menge lässt  - soviel sei schon vorab verraten – während der gesamten Reise keine Wünsche offen und selbst bei Transfers in bewegter See gibt es keine Einschränkungen.

Nach Einbruch der Dunkelheit wird das Rote Meer lebendig. Wagenburgen vergleichbar treffen sich die Safariboote an den wenigen Riffen, die als Nachtankerplätze geeignet sind, die Lichter der Schiffe spiegeln sich tausendfach im Wasser, Leinen verspannen sich wie riesige Spinnennetze von hier nach da, Schlauchboote flitzen dazwischen und darunter her, Taucher werden abgesetzt und wieder an Bord gebracht. Die fünf Boote der PREMIERE TOUR liegen nebeneinander, in der Mitte das „Showboot“ mit der großen Leinwand, dem Videobeamer und der Beschallungstechnik. Die salzhaltige Luftfeuchtigkeit setzt den elektronischen Geräte, die für klimatisch ausgeglichenere Zonen gebaut wurden etwas zu, doch die Techniker haben alles im Griff, so dass gegen 21:30 Uhr die erste Videopräsentation, leidenschaftlich kommentiert von Roger Winter, starten kann. Danach unterhält eine brandaktuelle Bildershow von UnterWasserWelt mit Impressionen von der Ankunft, dem Bustransfer und Situationskomik vor dem ersten Tauchgang.
Ein wenig baut sich nun bei den Hauptverantwortlichen der Stress ab, nachdem die für diese Safari angekündigten Specials funktionieren und bei den Gästen gut angenommen werden.
Den frühmorgendlichen ersten Tauchgang des Tages verweigert sich der Autor dieser Reportage, in Kauf nehmend, dass die Haibegegnungen nur aus den Erzählungen der begeisterten Gäste und bei Ansicht der digitalen Fotos nachempfunden werden können. Um solch einmalige Erlebnisse auch für jene Gäste fotografisch dokumentierbar zu machen, die noch kein eigenes Equipment dafür besitzen, ist auf der Tour vorgesorgt. Kollege Walter Comper von der Redaktion tauchen hat 6 Pentax – Digitalkameras mit Gehäusen mitgebracht, die reihum alle Interessierten testen dürfen. Von dieser Möglichkeit macht man gerne Gebrauch und es ist die Begeisterung zu spüren bei den Fotonovizen, wie rasch man doch zu recht passablen Bildergebnissen kommt. Eine Klasse höher angesiedelt sind die 6 Kamerasysteme, die von UK Germany für die Tour zur Verfügung gestellt wurden. Hier sind höherwertige Digitalkameras mit Weitwinkelobjektiven hinter Domeports, ausgestattet mit Systemblitzgeräten nach Einweisung auszuleihen und aus den spontanen UW – Fotosessions absoluter Newcomer findet so manches gelungene Foto auf die Leinwamd der abendlichen Show.

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